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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 25

1912 - Breslau : Hirt
7. Das Gradnetz. 25 Mitteleuropäische Zeit. Der verschiedene Gang der Uhren führte zu mancherlei Unzuträglichkeiteu. Reiste z. B. jemand in westöstlicher Rich- tuug, so mußte er, um die richtige (natürliche) Ortszeit zu haben, seine Uhr fortwährend vorstellen. Reiste er nach W, so war ein stetiges Zurückstellen nötig. Man kam deshalb überein, für Mitteleuropa (Deutschland, Skandi- navien, Dänemark, Luxemburg, die Schweiz, Österreich-Ungarn, Italien, Serbien und die westliche Türkei) eine Einheitszeit einzuführen. Nun bilden 15" immer einen Stundenstreifen, d. h. ein vom Nordpol zum Süd- pol reichendes Gebiet, dessen Ostgrenze eine Stunde frühere Zeit hat als seine Westgrenze. Da Mitteleuropa fast geuau in einen Stundenstreifen fällt, so hat man als Mitteleuropäische Zeit die natürliche Zeit be- stimmt, die auf dem über Görlitz sstargard) gehenden 15. Grade gilt. Dieser Grad verläuft etwa in der Mitte des Stundenstreifens. An der Ost- und der Westgreuze des Deutscheu Reiches zeigen Ortszeit und Mittel- europäische Zeit einen Unterschied von je einer halben Stunde. Bei der Post wird den Beamten die genaue Zeit jeden Morgen um 9 Uhr tele- graphisch übermittelt.

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 33

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 33 — liche Zeit eingeführt werden müssen. Das ist, nachdem andere Länder bereits vorangegangen waren, nach einem von dem Reichstage angenommenen Gesetze vom 1. April 1893 in Deutschland ebenfalls geschehen. Wir rechnen demnach vom 1. April 1893 ab nicht nur im Eisenbahnverkehr, sondern auch im gesamten Leben in ganz Deutschland nach der Zeit des 15. Meridians östl. von Greenwich, d. H. wenn es in einem Orte unter dem 15. Meridian östl. von Greenwich (z. B. in Stargard oder Görlitz) 12 Uhr mittags ist, so müssen alle Uhren in ganz Deutschland 12 Uhr mittags zeigen. Man hätte diese Zeit die deutsche Zeit nennen können, hat ihr aber den Namen mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.) gegeben, weil sie nicht nur für Deutschland maßgebend ist, sondern auch bereits in Schweden, in Norwegen, in Dänemärk, in Luxemburg, in Österreich-Ungarn, in der Schweiz, in Italien, in Bosnien, Serbien und der westlichen Türkei eingeführt ist und damit in dem ganzen Mitteleuropa Geltung erhalten hat. Wenn für Deutschland als Einheitszeit gerade die Zeit des 15. Meridians östl. v. Gr. gewählt worden ist, so hat das seinen Grund darin, daß dieser Meridian das Gebiet des deutschen Reiches so ziemlich in der Mitte durchschneidet. Der Berliner Meridian wäre allerdings in dieser Beziehung noch etwas günstiger gewesen; aber es mußte auch darauf Rücksicht genommen werden, die deutsche, d. H. mitteleuropäische Zeit, mit jener der westlichen und östlichen Staaten in Einklang zu bringen, zunächst mit der Greenwicher und Petersburger, von denen die erstere genau 1 Stunde früher, die letztere fast genau 1 Stunde später ist als die des Meridians von Stargard. Damit hat Deutschland das Seine dazu beigetragen, daß allmählich die Einführung einer Einheitszeit auf der ganzen Erde nach Stundenzonen durchgeführt werden kann. Es soll nämlich dahin gewirkt werden, daß künftig vom Grundmeridian von Greenwich an in östlicher Richtung die um eine Stunde, d. H. um 15 Grade abweichenden Meridiane (also der 15., 30., 45., 60. usw.) als Hauptmeridiane angesehen werden, und daß alle Gebiete, welche um 7y2° westlich und ebensoweit östlich von diesen einzelnen Hauptmeridianen liegen, ihre Ortszeit aufgeben und die Zeit des betreffenden Haupt-meridians annehmen. Selbstverständlich wird es sich bei Abgrenzung dieser 24 Stundenzonen nicht um genaue mathematische Grenzen handeln, sondern man wird sich auch richten nach den Grenzen der Staaten, nach Fußläufen, Gebirgszügen usw. Es würden also alle Länder, welche sich um den Meridian von Greenwich lagern (Großbritannien, Holland, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal) dieselbe Zeit haben wie die Orte unter dem genannten Meridian. Alle Länder, welche „sich um den 15. Meridian lagern (Skandinavien, Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn, die Schweiz und Italien), würden die Zeit des 15. Meridians haben. Alle Länder, welche sich um den 30. Meridian lagern (das westliche Rußland, Kleinasien, Syrien und Ägypten), würden die 5rief e, Lehrbuch der mathematischen Geographie 4, Aufl. 3

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 287

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 287 alles Geschehene; er wünschte sehnlich, daß Oestreich mit den romanischen Völkern im Bunde Preußen und Rußland demüthige. Schade, daß eben jetzt Königin Jsabella, die er itm ihrer Ergebenheit willen besonders auszeichnete, (Sept. 1868) von ihren spanischen Unterthanen verjagt wurde. Im Dez. 1869 versammelte er alle Bischöfe der katholischen Welt zu einem Concil, das seinen Anspruch aus Unfehlbarkeit und auf Vereinigung der vielgetheilteu Völker unter seinem milden Scepter gut heißen sollte. 11. Nordamerika und die Kolonieen. § 108. Daß der nordamerikanische Freiheitskampf für Europa nicht ohne Einfluß blieb, haben wir § 95 gesehen. Von ihm rührt die Begeisterung fürs Verfaf-fimgiuachen her, die seither überall auftaucht. Er trug die Revolutionsideen nach Frankreich; und von hier kehrten sie zunächst auf die Insel Haiti zurück. Spanier und Franzosen hatten ba mit Negersklaven die Zucker-bereitung gewaltig emporgebracht, und zugleich eine ansehnliche Mischklasse über die Insel verbreitet. Als nun die Weißen für die Revolution im Muttertanbe schwärmten, verlangten die Braunen ihren Antheil an den neuen Rechten und die Schwarzen sahen gleichfalls das Morgenroth einer Freiheit und Gleichheit, wie sie ihnen beliebte. Ein Aufstanb brach 1791 aus, in welchem die Pflanzer ausgerottet wurden und die Insel sich fast in eine Wüste verwandelte. Die Versuche der Franzosen, sie wieder zu unterwerfen, mißlangen. Bald kamen grausame Neger wie Dessalines 1804, bald gutmüthige wie Christoph (t 1820), bald gewandte Mulatten, wie Petion, Boyer an's Ruder; letzterer vereinigte 1822—44 die spanische Hälfte der Insel mit der französischen, ohne daß doch dieses Band oder sonst irgend eine Ordnung laug gedauert hätte. Der Fluch der Unwissenheit und des Farbenhasses, der auf der Insel ruht, macht dort jede Staatseinrichtung zu einer bloßen Phrase oder Fratze. Mit dem Beispiel Haitis bewies man seither, daß die Neger mit der Frei-

4. Geschichte der Neuzeit - S. 344

1887 - Wiesbaden : Kunze
344 Dritte Periode der Neuzeit. Heer Erzerum in Armenien eroberte und Kars erstürmte. Im Frieden zu San-Stefano bei Konstantinopel (3. März 1878) verschaffte sich Rußland die Übermacht aus der Balkanhalbinsel. Darum traten England und Östreich dagegen aus, und es kam unter Vermittlung des deutschen Reiches zum Berliner Kongreß (13. Juni bis 13. rjuli 1878). Rußland erhielt Kars, Ardehctn und Batum; Serbien, Rumänien und Montenegro, welche bis dahin der Türkei tributpflichtig waren, wurden unabhängig; aus Bulgarien wurde ein neues tributpflichtiges Fürstentum gebildet und dem Fürsten Alexander (Battenberg) übergeben, der aber aus Rußlands Betreiben das Land 1886 wieder verlassen mußte. Dstrumelien wurde eine selbständige Provinz unter einem christlichen Statthalter, und strebt nach vollständiger Vereinigung mit Bulgarien; Bosnien und die Herzegowina gingen in vorläufigen östreichischen Besitz über, welches dadurch größeren Einfluß auf der Balkanhalbinsel erhielt; Cypern kam unter englische Verwaltung. Griechenland wußte sich nachträglich im Norden einen Gebietszuwachs zu verschaffen. Der russische Kaiser Alexander Ii. wurde am 13. März 1881 ein Opfer der über Rußland verbreiteten Umsturzpartei, der Nihilisten, deren Unterdrückung seinem Sohn und Nachfolger Alexander Iii. überlassen blieb. §. 35. Die (Einigung Ifatiens. $)er lombardische Krieg 1859. In der Lombardei war die Unzufriedenheit mit der östreichischen Herrschaft in stetem Wachsen begriffen, und auch eine Amnestie des Kaisers Franz Joseph (1857) war nicht imstande, eine günstigere Stimmung zu erwecken. Die Hoffnungen auf die Einigung Italiens richteten sich immer mehr aus den König Viktor Emanuel Ii. von Sardinien und Piemont (1849—1878), den Sohn Karl Alberts. Dieser rechnete aus Frankreichs Hilfe und gab feine Tochter dem Vetter Napoleons Iii. zur Gemahlin. Nach langem Zögern trat Napoleon auf die Seite des Königs Viktor Emanuel, und feine unfreundliche Erklärung am 1. Januar 1859 gegen den östreichischen Gesandten, daß feine Beziehungen zu Östreich nicht mehr so gut feien wie früher, machte den Ausbruch eines Krieges unzweifelhaft, in dem der französische Kaiser seine Idee, „Italien frei bis zur Adria", verwirklichen wollte. Die anderen Großmächte bemühten sich indessen, den Ausbruch des Krieges durch einen Friedenskongreß zu verhindern. Aber Östreich stellte Viktor Emanuel die Forderung, innerhalb drei Tagen zu entwaffnen. Diese

5. Der Ausbruch des Weltkrieges - S. 30

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
30 mobilisiert. Durch diese russischen Maßnahmen sind wir gezwungen worden, zur Sicherung des Reiches die drohende Kriegsgefahr auszusprechen, die noch nicht Mobilisierung bedeutet. Die Mobilisierung muß aber folgen, falls nicht Rußland binnen zwölf Stunden jede Kriegs-Maßnahme gegen uns und Österreich-Ungarn einstellt und uns hierüber bestimmte Erklärung abgibt. Bitte, dies sofort Herrn Sasonow mitteilen und Stunde der Mitteilung drahten. (Deutsches Weißbuch, Anlage 24.) 49. Telegramm der Reichskanzlers an den Kaiserlichen Botschafter in Paris vom 3t. Juli 1914- Dringend. Rußland hat trotz unserer noch schwebenden Vermittlungsaktion und obwohl wir selbst keinerlei Mobilmachungsmaßnahmen getroffen haben, Mobilmachung feiner gesamten Hrmee und Flotte, also auch gegen uns, verfügt, wir haben darauf drohenden Kriegszustand erklärt, dem Mobilmachung folgen muß, falls nicht Rußland binnen zwölf Stunden alle Kriegsmaßnahmen gegen uns und Österreich einstellt. Die Mobilmachung bedeutet unvermeidlich Krieg. Bitte, französische Regierung fragen, ob sie in einem russisch-deutschen Krieg neutral bleiben will. Rntroort muß binnen 18 Stunden erfolgen. Sofort Stunde der gestellten Hnfrage drahten. Größte (Eile geboten. (Deutsches Weißbuch, amage 25.) 50. Telegramm des Reichskanzlers an den Kaiserlichen Botschafter in St. Petersburg, vom August \252 p. m. Dringend. Falls die Russische Regierung keine befriedigende antwort auf unsere Forderung erteilt, so wollen (Euere Exzellenz ihr heute nachmittags 5 Uhr (mitteleuropäische Seit) folgende (Erklärung überreichen: Le Gouvernement Imperial s’est efforce des les däbuts de la crise de la mener ä une solution pacifique. Se rendant ä un däsir que lui en avait ete exprime par Sa Majeste l’Empereur de Russie, Sa Majeste l’Empereur d’Allemagne d’accord avec l’Angleterre etait applique ä accomplir un röle mediateur aupres des Cabinets de Vienne et de St. Petersbourg, lorsque la Russie, sans en attendre le resultat, pro-ceda ä la mobilisation de la totalite de ses forces de terre et de mer. A la suite de cette mesure mena^ante motivee par aueun prepa-ratif militaire de la part de l’Allemagne, l’Empire Allemand se trouva vis-ä-vis d’un danger grave et imminent. Si le Gouvernement Imperial eüt manque de parer ä ce peril il aurait compromis la secu-rite et l’existence meme de l’Allemagne. Par consequent le Gouvernement Allemand se vit force de s’adresser au Gouvernement de Sa Majeste l’Empereur de toutes les Russies en sistant sur la cessation des dits actes militaires. La Russie ayant refuse de faire droit ä cette demande et ayant manifeste par ce refus, que son action etait dirigee

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 138

1861 - Münster : Coppenrath
138 so zugleich, daß er sie als Feinde nicht fürchte. Sie zogen nun auf Kosten der Länder, durch welche sie den Zug mit ihrem Raubgesindel nahmen, über Lothringen nach den Niederlanden, wohin man sie zur Theilnahme am Kriege gegen Spanien ge- rufen hatte. Allein auch hier ward man ihrer bald überdrüssig und entließ sie. Jetzt warfen sie sich wieder auf Westfalen und Niedersachsen und hauseten fürchterlich in diesen Ländern. Endlich, im August 1623, erreichte sie Tilly's Schwert. Der größte Theil des Raubgesindels wurde am 6. und 7. August bei Stadt lohn, nicht weit von Münster, aufgerieben; die beiden Anführer aber retteten sich durch schmähliche Flucht nach dem benachbarten Holland. 31. Dritte Periode: Der niedersächsisch-dänische Krieg. So waren nun alle für Friedrich geworbenen Truppen theils aufgerieben, theils zerstreuet. Alle Bollwerke des Pro- testantismus im Süden waren bereits gefallen. Nun schien es, als wenn die Liga und der Kaiser ihre siegreichen Waffen gegen den Protestantismus im Norden kehren würden; denn Tillp stand mit einem schlagfertigen Heere in Hessen. Allein der Kaiser war weit entfernt, den Protestantismus selbst stürzen zu wollen; es sollte hier nur eine Schranke gesetzt werden den maßlosen Streifzügen und Ueberfällen zur Wegnahme katho- lischer Bisthümer und Abteien. Die protestantischen Fürsten Niedersachsens singen nunmehr an, sich zu rüsten, und da ihr Verlangen, man solle Tilly zurückrufen, nichts fruchtete, so wählten lle"den König Christian Iv. von Dänemark, der wegen Holstein zu ihnen gehörte, zu ihrem Kreisobersten. Diesem war es sehr erwünscht, jetzt, unter dem Vorwände, seinem Schwager Friedrich V. zu helfen, dänischen Einfluß in Norddeutschland geltend machen zu können. Auch England, auch Holland boten reiche Unterstützung an Geld und Mann- schaft dar. Und sofort eilten auch wieder jene beiden furcht- baren Abenteurer, Mansfeld und Christian von Braunschweig,

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 394

1861 - Münster : Coppenrath
394 den Rhein, um jetzt den früheren Machtgebieter in seinem ei- genen Lande heimzusuchen. Vergebens hatten die drei ver- bündeten Monarchen noch von Frankfurt a. M. aus höchst günstige Fricdensbedingungen dem Geschlagenen angeboten, um fernerem Blutvergießen Einhalt zu thun; er aber hatte diese trotzig zurückgewiesen. „Vor einem Jahre," sprach er finster, „zog ganz Europa mit uns, jetzt gegen uns; in drei Mona- ten will ich einen ehrenvollen Frieden erstritten haben, oder untergehen." Das Letztere ging in Erfüllung. Wohl hatten die Verbündeten auch in Frankreich noch viele Kampfe zu be- stehen. Ihre Heere waren wegen Schwierigkeit der Verpfle- gung zu getrennt, der Anzug gegen Paris zu rasch. Mitten zwischen seinen Gegnern lauernd stürzte Napoleon bald auf den einen, bald auf den andern los und drängte ihn zurück. Blücher siegte zwar bei Brienne, ward aber bei Montmirail und Montereau umgangen und geschlagen. Im Februar 1814 mußten alle Heere der Verbündeten den Rückzug antreten. Bald aber zogen sie sich enger zusammen und schritten kräf- tig wieder vor. Umsonst suchte Napoleon sie bei Laon am 9. und 10. März zum Weichen zu bringen. Da wagte er einen verzweifelten Versuch. Um die Verbündeten aus der Nähe von Paris wegzulocken, brach er schnell nach dem Rheine auf. Dort, in ihrem Rücken, gedachte er durch einen Auf- stand des Volkes in Masse und in Verbindung mit den Trup- pen der Festungen, sie gänzlich zu verderben. Aber sein Ver- such scheiterte. Sie ließen ihn ruhig ziehen und nur durch ein kleines nachgeschicktes Heer beobachten, während ihr Haupt- heer rasch auf Paris losging. Am Abende des 29. März erschien es vor den Thoren von Paris. Hier, besonders auf den Höhen von Montmartre, hatte es noch einen heißen Kampf zu bestehen. Endlich ergab sich Paris, und am 31. März gegen Mittag zogen die hohen Monarchen, der Kaiser von Rußland und der König von Preußen, in ihrer Mitte Fürst Schwarzenberg (Kaiser Franz war zu Nanci geblieben), im glänzenden Gefolge von Prinzen und Generalen an der Spitze

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 321

1845 - Heidelberg : Winter
§. 108. Die französische Revolution. 321 der Mahratten, durch die neueste Eroberung einiger Provinzen des Birmanenreichs und der Jndusmündungen erstreckt sich heut zu Tag die britische Macht in Ostindien vom Himalaya bis nach Ceylon, vom Indus bis zum Irawaddy, und gebietet dort über mehr als 100 Millionen steuer- und 50 Millionen tributpflichtiger Menschen. Diese lassen sich ihre Herrschaft um so mehr gefallen, da die Tyrannei der alten Rajahs und Nabobs so unerträglich und zerstörend war, daß die englische Gesetzgebung und Verwaltung mit ihrer erhaltenden und schaffenden Richtung „eine wahre Wohlthat für diese Völker" wurde. Was die ostindische Handelsgesellschaft selbst betrifft, so mußte sie 1773 die Oberaufsicht über die ostindischen Ange- legenheiten der Krone England einräumen, und ihre drei Präsidentschaften Calcutta, Madras und Bombay einem gemeinschaftlichen Generalgouverneur unter- stellen , den sie jedoch vorschlagen darf. 3 Die französische Revolution. L. Fall des Königthums und Errichtung der Republik. Z. 108. Allmählig war die Zeit gekommen, da die im Laufe des 18. Jahrhunderts am Horizonte der Politik und Re- ligion in bösen Dünsten aufgestiegenen Wolken in einem furchtbaren Gewitterorkan sich entladen sollten. In Frankreich hatte die Schuldenlast, welche Lud- wigs Xiv Eroberungssucht und Ludwigs Xv (1715 — 1774) Verschwendungssucht bis auf 1000 Millionen Fran- ken aufgehäuft hatte, den größten Abgabendruck, und dieser die bitterste Unzufriedenheit hervorgerufen. Zugleich hatte das schandbare Leben am Hofe Ludwigs Xv das König- thum in Verachtung gebracht, und die freigeistischen Schriften 21

9. Europa - S. 95

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 95 — nehmen schmale Steige, manchmal bloß ein einziger, erhöhter Randstein ein, der sich die Häuser entlang zieht und auf dem zwei sich entgegen- kommende Fußgänger einander nicht ausweichen können. Der Boden ist zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter feucht und kotig. Die Sonnen- strahlen fallen täglich nur eine ganz kurze Zeit in die engen Gassen und vermögen uicht, den Boden auszutrocknen. Die Häuser, die die Straßen einfassen, sind turmhoch, schmal und häßlich angestrichen. Das Erdgeschoß nehmen niedrige Läden ein, an die sich rückwärts ein dunkles Zimmer anschließt, das in vielen Fällen den Ladenbesitzern als Wohnung dient. Die Luft, ibie mau atmet, scheint aus unterirdischen Gefängnissen herge- holt zu sein, und das Tageslicht verirrt sich nur selten in diese Wohn- räume. (Nach Mauer.) Zusammenfassung und Einprüguug. Die Stadt Paris. 1. Die Größe der Stadt. 2. Die Straßen der Stadt (Boulevards — Vorstadtgassen.) 3. Die bedeutsamsten Bauwerke. 4. Bekannte Vergnügungsplätze. 5. Handel und Kunstgewerbe der Stadt. Vergleich. a. 3ifl: Wir vergleichen heute Deutschland und Frankreich mit einander. Dies kann geschehen in Bezug auf 1. Grenzen. Frankreich hat sicherere Grenzen als Deutschland; denn während Deutschland im Osten und Westen fast völlig offen ist, hat Frankreich nur einen Teil seiner Ostgrenze künstlich zu schützen. (Festungen!) ^ 2. Grüfte^ Frankreich und Deutschland sind ungefähr gleichgroß, doch hat Deutschland viel mehr Einwohner als Frankreich. 3. Bodengestaltung. Hinsichtlich der Bodengestaltung sind beide Länder mehrfach ähnlich. a. Bei beiden Ländern kann ein vorwiegend gebirgifcher und ein in der Hauptsache ebener Teil unterschieden werden, und zwar ist in Deutschland der Südwesten, in Frankreich der Südosten mit Gebirgsland ausgefüllt, während der Nordosten Deutschlands und der Nordwesten Frankreichs Flachland aufweist.

10. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 455

1852 - Leipzig : Wigand
Culturzustände. 455 und erst in der neuesten Zeit ist die Ansicht aufgekommen, wonach „jeder Waffenfähige im Volke als geborener Kriegsknecht des Fürsten gilt." Karl V. musste bei seiner Wahl eine umständliche Wahlkapitulatiou an- nehmen, in der er die kostbaren alten Rechte und manches Neue zu ach- / ten versprach. Jedem neuen Kaiser wurden ähnliche Kapitulationen zum Schutze gegen kaiserliche Uebergewalt vorgelegt. „Im Grunde wohl eine schwache Wehr," sagt Rotteck, „Papier gegen Eisen, Worte gegen Kanonendonner, und nur geltend gemacht durch die übrigen Verhältnisse." Die Schweiz, nach Außen ein Freistaat, übte nach Innen einen sehr empfindlichen Druck auf die Einwohner, vergrößerte sich aber fort- während durch den Zutritt neuer Kantone, und wurde im westphälischen Frieden von den Mächten als Freistaat anerkannt. Dasselbe geschah zu gleicher Zeit mit den Niederlanden. Dadurch verlor Deutschland zwei seiner edelsten Vvlksftämme, welche allein den Werth der Freiheit er- kannten und nicht eher ruheten, als bis sie dieselbe errungen hatten. Die Holländer zumal wagten einen Kampf zur Erringung der Freiheit mit dem damals mächtigsten Herrscher auf Erden, Philipp Ii. von Spanien, dem die Hilfsmittel dreier Welttheile zu Gebote standen, und darum ist ihr Unternehmen großartiger, erschütternder und in den Fol- gen viel weiterreichend, als das der Schweizer, die den Freiheitskampf • aufnahmen, als Oesterreichs Macht erst im Entstehen war. Daher bei den Schweizern nur eine Reihe von Siegen, bei den Holländern eine Kette von Wechselfällen, durch welche sie sich oft nur durch den Muth der Verzweiflung von dem Rande des Verderbens wieder zu besserer Lage zu erheben vermochten. Das Object des Kampfes war solcher An- strengung werth, es war dies die freie Verfassung. Von Philipp's Despotie bedroht mit gleicher Knechtschaft, wie dessen übrige Unterthanen, von dem finsteren Tyrannen gehasst ob ihrer Ketzerei, blieb ihnen nur übrig, zu siegen und ihre Verfassung und ihren Glauben zu erretten, oder unterzugehen. Bisher waren die Holländer nominelle Unterthanen der Herzoge von Burgund, allein die Verfassung war den wesentlichsten Be- stimmungen nach republikanisch und geschützt gegen die Willkür der Herzoge durch einen Damm von geschriebenen Rechten, Freiheiten und Privilegien. Gesetze, Kriegserklärungen, Steuern, überhaupt alle wichtigen Staatsangelegenheiten hingen von der Bewilligung der Stände ab, die aus Adel, Geistlichkeit und Stadtgemeinden zusammengesetzt waren. Der Segen einer solchen Verfassung lag klar vor aller Welt da: der Landbau stand im Flor, die Gewerbe hatten einen früher nicht gekannten Aufschwung genommen und vom Handel genüge es zu sagen, dass z B. Antwerpen damals während eines Monats mehr und größere Geschäfte machte, als Venedig in zwei Jahren während seiner glänzend- sten Zeit. In Unionsangelegenheiten hatten die sieben Provinzen gleiche Rechte, jede Provinz aber bildete einen eigenen Staat und in demselben hatte nicht das Volk, sondern die Stände die Regierung in den Hän-
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